EINE LIEBE FÜR SKANDINAVISCHES DESIGN

 

Der Name “Nordliebe” ist für viele Liebhaber des skandinavischen Designs bestimmt ein Begriff, zumindest in Berlin. Aber wir wissen auch, dass es viele Fans in ganz Deutschland gibt, die bei ihrem Besuch in der Hauptstadt gerne einen Abstecher in die wunderschönen Interior Läden in der Goltz- und Schlossstr. machen. Dort findet man die schönsten und neuesten Wohnaccessoires aus Skandinavien, mit Liebe und ganz viel Herzblut ausgesucht und geschmackvoll präsentiert. Doch wer steht hinter “Nordliebe”? Es ist Helene Stolzenberg, die für uns ihre privaten Türen geöffnet hat und euch einen Einblick in ihre ganz privaten Wohnräume gibt. Übrigens findet ihr unsere Fotostrecke auch in der aktuellen Ausgabe von “Guidos Dekoqueen“ Magazin. 

Das Haus, in dem Helene mit ihrer Tochter und Kater “Schnuffi” wohnt, wurde 1929 von dem Architekten Bruno Taut gebaut, es liegt in einem Waldgebiet in Berlin Zehlendorf mit einem hohen Kiefernbestand, der damals größtenteils erhalten werden konnte und geschickt integriert wurde. Das macht den Charakter dieser Siedlung maßgeblich aus. Die Siedlung und ihre Bäume stehen unter Denkmalschutz und zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Häuser sind fröhlich bunt gestrichen, in starken Blau-, Gelb- und Grüntönen. Daher wird dieser Ort auch als Papageiensiedlung bezeichnet. Es ist eine richtig nette Gartenstadt, die an Sommerurlaub erinnert – auch durch den betörenden Kiefernduft. Das Haus von Helene ist recht klein (100qm) aber sehr effizient geschnitten. Betritt man das Haus ist man irgendwie gleich in Schweden. Alles ist sehr individuell und geschmackvoll eingerichtet. Dabei wirkt es weder steril noch wie in einem Möbelhaus, sondern richtig gemütlich. Denn Helene liebt es, ihr Zuhause mit wenigen Mitteln und schönen Dingen zu dekorieren. Teure oder extravagante Designermöbel findet man hier kaum, sondern eher nordische Designklassiker in Kombination mit individuellen Vintage Stücken.

Helene vor ihrem Haus, das von dem Architekten Bruno Taut gebaut wurde.

INTERVIEW

In unserem kleinen folgenden Interview erfahrt ihr mehr, wie Helene an ihre Lieblingsstücke kommt, von wem sie sich inspirieren lässt und wie sich ihr Stil entwickelt hat. Viel Freude beim Lesen und Betrachten von diesem individuellen Häuschen. Wir finden, Helene ist für uns eine Persönlichkeit, mit viel Herzlichkeit und einem wunderbaren Stil!

Welche Einrichtungsstile liebst du und warum? 

Also grundsätzlich liebe ich natürlich alles Skandinavische. Ich mag die Schlichtheit und den Minimalismus. Und diese Elemente mit Vintage-Teilen zu mischen. Ich finde, das ergibt einen sehr persönlichen und gemütlichen Stil. Ich finde, man lernt sehr viel über jemanden, wenn man seine Wohnung anschauen darf. Ich finde es sehr interessant, was jemand wichtig findet und wie er sich wohl fühlt. Durchgestylte Wohnungen hingegen, in denen es wie in einem Katalog aussieht, finde ich eher unpersönlich und etwas gruselig. Auch wenn es immer total aufgeräumt ist. Ich finde, man muss in einer Wohnung sehen, dass dort Menschen leben. Was sie erlebt haben. Was und wen sie lieben.  
 

Wie hat sich dein Stil entwickelt? 

Ich bin immer viel gereist und habe schon als Kind gerne etwas von meinen Reisen mitgebracht. Ich liebe es, wenn Dinge eine Geschichte haben. Ich habe immer versucht, mit möglichst wenigen Basics von IKEA auszukommen. Das waren im Studium natürlich mehr als heute. Und dann diese Einrichtung mit Mitbringseln und Erbstücken zu personalisieren. Ich habe tolle Flohmarktfunde und unendlich viele Bücher. Ich liebe Bücher so sehr. Vor allem Kochbücher. In meiner alten Wohnung hatte ich eine Kochbuchwand in der Küche, da habe meine liebsten Stücke wie in einem Buchladen ausgestellt. Als ich in Norwegen war, habe ich so viele Kochbücher und Strickbücher heim geschleppt. Alles dicke Wälzer. Meine Familie hat mich für komplett verrückt erklärt. Von meinem Wesen her bin ich definitiv ein Sammler. Aber ich mag es nicht, wenn es zu viel wird. Dann wirken die einzelnen Teile nicht mehr. Daher miste ich einmal im Jahr mein Haus und meinen Kleiderschrank aus. Dann verkaufe ich sehr viele Sachen, die ein Stück des Weges mit mir gegangen sind und dann ein neues Zuhause bekommen. 

 

Woher bekommst du deine Inspiration? 

Ich schaue mir sehr gerne das Zuhause von anderen Menschen an. Wenn sie kreativ sind, dann inspiriert mich das sehr. Natürlich sehe ich auch viel auf Reisen und ich lese sehr gerne schwedische und dänische Einrichtungshefte. 

Was macht dein Zuhause einzigartig? 

Ich lebe in einem winzig kleinen Bruno Taut Haus von 1929. Es ist klein und eng, aber sehr gemütlich. Es ist im Bauhaus-Stil geplant und wie ich finde, ideal geschnitten. Obwohl es nur 100 Quadratmeter hat, gibt es sehr viel Raum. Das Haus hat definitiv Charakter. Wunderschöne alte Fenster, knarrende Dielenböden und einen wunderbaren Terrazzoboden in der Küche. Im Gegensatz zu vielen Häusern unserer Siedlung wurde dieses Haus kaum renoviert und ist daher fast im Originalzustand.  

 

Was sind deine liebsten Einrichtungsgegenstände? 

Mein absolutes Lieblingsstück ist meine Keramikkatze von Lisa Larson von 1957. Ich habe sie mir vor einigen Jahren in einem Antiquitätenladen in Stockholm in Södermalm gekauft. Ich bin mehrere Tage um sie herumgeschlichen und habe sie mir letztendlich gegönnt. Und seitdem freue ich mich jeden Tag über sie. Sie hat eine so herrliche Figur. Das platte Gesicht, den Ausdruck, die schlichte Form. Ich liebe sie total. Außerdem mag ich meine große George Nelson Bubble Lamp sehr gerne. Sie hängt bei mir im Wohnzimmer und sieht aus wie ein weiches Ufo. Ich habe sie mal vor vielen Jahren in New York entdeckt und träume seitdem von ihr. Dann habe ich noch die große Radio Huste Lampe von Louis Poulsen in der Küche hängen. Die habe ich mal auf einer Messe in Dänemark gefunden, da hing sie über einem Café-Tresen in mehrfacher Ausführung. Auch Liebe auf den ersten Blick. Und dann liebe ich auch ganz besonders mein blaues Geschirr, dass ich von diversen Flohmärkten zusammentrage. Und meine Bilder. Viele davon stammen von meinem Urgroßvater, der Maler war. Aber auch von meiner Mutter, die tolle Linolschnitte angefertigt hat. Und wunderschöne Tuschzeichnungen von meinem Schweizer Opa, der in seiner Ausbildung zum Grafiker sehr viel gezeichnet hat. 
 

Wo kaufst du deine Lieblingsteile ein? (Lieblingsmarke/Laden)? 

Natürlich habe ich viele Stücke aus meinem eigenen Laden Zuhause. Da ich auch für den Einkauf verantwortlich bin (zusammen mit meinem Team natürlich), suche ich alle Teile für Nordliebe nach meinem eigenen Geschmack aus. Möbel kaufe ich nur sehr selten, weil ich es gerne lieber leer mag. Und was ich kaufe, das habe ich sehr lange. Ich glaube, das meiste bei mir stammt entweder von Nordliebe oder vom Flohmarkt. 

In Reih und Glied, die schwedischen Holzclogs von Helene
Die gemütliche Küche in ein Lieblingsplatz von Helene. Besonderheit hier, der original erhaltene Terrazzoboden
Klein aber so gemütlich, das Wohnzimmer. Ein Lieblingseinrichtungsgegenstand ist die Bubble Lamp von George Nelson, die an ein Ufo erinnert.
Bilder dürfen bei Helene auf keinen Fall fehlen, viele ihrer Stücke verkauft sie auch ihn ihren Läden.
Der hübsche Korbrucksack ist jedes Jahr ein Dauerbrenner in Helenes Geschäften.
So lecker, Helenes selbstgebackene Zimtschnecken. Das Rezept findet ihr auch auf ihrer Website: www.nordliebe.com
Im Sommer ein Traum, der Garten von Helene. Unter einem schattigen Baum kann man entspannt Kaffee und Kuchen genießen.
Blick von oben auf die sommerlich dekorierte Tischtafel.
Noch müssen wir ein bißchen warten, dann ist wieder Zeit für die tollen Pfingsrosen.
Blick in das helle Arbeitszimmer, hier entstehen unteranderem auch viele kreative Ideen für Helenes Unternehmen "Nordliebe".
Toll in Szene gesetzt - das weiße schlichte Regal im Arbeitszimmer
Ein Moodboard ist für kreativen Ideen ein Muss und sieht zudem auch noch sehr dekorativ aus
Das Reihenhaus wurde sehr effizient gebaut, deshalb fällt die Treppe auch recht schmal aus.
Hell und luftig - das Schlafzimmer und immer der schöne Blick ins Grüne
Instagram Star - Helenes Kater "Schnuffi"
Jede Menge Zeitschriften und Bücher findet man auch im Schlafzimmer
Schöne Deko - Details findet man überall im Haus
Blick vom Flur in das kleine Bad
Schöner Hingucker im Bad - Helenes fröhliche Schlafmode

Habt ihr noch mehr Lust auf inspirative Wohnungen & Häuser bekommen, 
dann schaut gerne unter der Rubrik Homestory nach,
dort findet ihr noch weitere Schmuckstücke in Sachen Design und Living! 

Eure Carolin & Franziska
von
HEJ.HEM Interior
 

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